reformiertbewegt will Kirchgemeinden zum Lernen zusammenbringen. Was bringen solche Learning Communities? Der Gemeindecoach Marcel Hauser, der im Aargau sieben Gemeinden begleitet hat, ist begeistert.
Bei einer eins-zu-eins Begleitung von Kirchgemeinden bin ich als Einzelperson die Lern- und Inspirationsquelle, welche Prozesse gestaltet sowie Wissen und Erfahrungen weitergibt.
In einer Learning Community ist das anders. Dort stehen viele Fachleute zu Verfügung, die wertvolle Erfahrungen in ihren Kirchgemeinden gesammelt und vieles ausprobiert haben. Sie stammen aus unter-schiedlich geprägten Gemeinden, stellen handfeste Materialien sowie bewährte Konzepte zur Verfügung und berichten aus erster Hand von Erfolgen und Misserfolgen.
Eine motivierende Gemeinschaft
Dadurch bildet sich ein inspirierendes und ermutigendes Umfeld. Die Teilnehmenden lernen voneinander, sind anderen eine Hilfe und erhalten selbst von verschiedenen Seiten Hilfe und Ideen. Es macht Freude zu sehen, wie dankbar Impulse und Hilfe entgegengenommen werden. Sich gegenseitig beim Gemeindeaufbau zu unterstützen sowie Freud und Leid zu teilen, macht Mut!
Am Ende einer zweijährigen Learning Community wollen sechs von sieben beteiligten Aargauer Kirchgemeinden weitermachen. Zwei weitere Gemeinden haben ihr Interesse angemeldet! Aber natürlich entstehen gute Learning Communities nicht von selbst. Sie sind auch keine Selbstläufer.
Die wichtigsten Zutaten einer erfolgreichen Learning Community
- 5-10 Kirchgemeinden haben den Wunsch, Lösungen zu finden, Entwicklungsziele und eine hoffnungsvolle Perspektive für ihre Kirchgemeinde zu entwickeln.
- Die Teilnehmenden sind bereit, von ihren positiven und negativen Erfahrungen zu berichten, und wollen andere unterstützen. • Von jeder Kirche stellen sich 3-5 Verantwortliche zur Verfügung, davon mindestens eine Pfarrerin oder ein Pfarrer. Sie sind bereit, während zweier Jahre zusätzlich 6-8 Tage (à 6-7 Stunden) einzusetzen.
- Das Leitungsteam der Learning Community gestaltet den Gruppenprozess, geht auf die Fragen, Bedürfnisse und Wünsche der Kirchen ein, gibt fehlendes Wissen weiter oder zieht Spezialisten bei. Es schlägt der Gruppe oder einzelnen Gemeindeteams Prozesse vor und hilft, die nächsten Entwicklungsschritte zu definieren und zu realisieren. Es unterstützt offene und ehrliche Kommunikation.
- Bei jedem Treffen haben die Verantwortlichen einer Gemeinde Zeit, die Bedeutung des Gehörten für sich zu diskutieren sowie nächste Schritte zu bestimmen.
- Die Erfahrungen bei der Umsetzung vor Ort werden in die Community eingebracht: «learning by doing».
Das bringen Communities
- Motivierte Leitende, die in ihren Gemein-den Ideen einbringen und wissen, wie man Entwicklungsprozesse einleitet, durch-führt und evaluiert.
- Ein Netzwerk von Fachpersonen, die jederzeit bereitstehen, motivieren und Sicherheit geben.
- Veränderungsprozesse werden in einer kontinuierlichen Abfolge geplant, umgesetzt und evaluiert. Damit entsteht ein ho-her Lerneffekt, zudem wird das Gewünschte eher realisiert als nach Weiterbildungen.
Nach beinahe fünf Jahren Erfahrungen mit Learning Communities von Kirchgemeinden bin ich zutiefst überzeugt, dass dies eine effektive Form der Gemeindeberatung mit ausgezeichnetem Kosten-Nutzen-Verhältnis ist. Natürlich ist in bestimmten Situationen eine eins-zu-eins Beratung einer Kirchgemeinde vorzuziehen. Aber vieles könnte ebenso gut oder besser von Learning Communities abgedeckt werden
Es lebe die Lerngemeinschaft! Gemeinsam macht es einfach mehr Spass.
Marcel Hauser
Sind Sie interessiert? reformiertbewegt unterstützt Kirchgemeinden beim Bilden von Learning Communities. Melden Sie sich bei info@hauser-beratung.ch